Qualität von Daten im Strassen- und Verkehrswesen
B Feser, F J Knelangen, R Steyer
Im Verkehrswesen werden wirksame Instrumente der Qualitätssicherung immer wichtiger. Betrachtet man den Umfang der zu erbringenden Planungsleistungen und die dafür zur Verfügung stehenden zeitlichen Ressourcen, so ist zu folgern, dass immer umfangreichere Planungen in immer kürzeren Planungsphasen zu erbringen sind. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, auf der Grundlage einer Befragung von Ingenieurbüros und zuständigen Fachbehörden, gestützt durch eine umfassende Analyse der Prozesse und der dabei notwendigen Vorgänge des Datenaustausches, einen Qualitätsstandard für Daten im Straßen und Verkehrswesen zu formulieren. Die Untersuchungen wurden wegen der vielen unterschiedlichen Aspekte von Daten im Straßen und Verkehrswesen auf die Prozesse des Straßenentwurfs beschränkt.
Zur Definition solch eines Qualitätsstandards ist es notwendig, die Anforderungen aus den einzelnen Planungsstufen im Projektablauf und den daraus resultierenden Datenaustausch zu berücksichtigen. Alle maßgebenden Regelwerke für die technische Gestaltung sowie für die Anfertigung relevanter Planungsunterlagen sind ebenso zu beachten.
Im Ergebnis des Forschungsauftrages wird ein Rahmenkonzept für die Qualitätsmodellierung am Beispiel der Prozessketten im Straßenentwurf vorgestellt. Durch die Vorgaben der Vorschriften ISO 19113 und ISO 19114 sowie teilweise der ISO 19115 gelang es, exemplarisch für das OKSTRA®-Objekt „Achse“ sowie für die beiden Objekte „Vermessungspunkt“ und „Aufnahmepunkt“ Qualitätsmodellierungen zu erstellen. Die Qualitätsmodellierungen für die OKSTRAO Objekte genügen sowohl den Anforderungen aus den Qualitätsrichtlinien als auch des OKSTRA@ und können als Vorlage für die weitere Qualitätsmodellierung von Daten im Straßen und Verkehrswesen dienen.
Damit wurde bewiesen, dass die Vorgaben der ISO Normen auch im Straßen und Verkehrswesen prinzipiell anwendbar sind. Auf diese Art und Weise würde eine Kompatibilität zu den Qualitätsdefinitionen anderer Arbeitsgebiete sowie der Staaten, die sich unter dem Dach der ISO zusammengeschlossen haben, erreicht. Neben den Vorgaben der ISO
Normen ist es sinnvoll, für die weitere Qualitätsmodellierung im Straßenentwurf die im 00 OKSTRA definierten Prozessstufen zu nutzen. Im Ergebnis können umfassende, international anerkannte Qualitätsstandards für Objekte im Straßen und Verkehrswesen entstehen, die die Interessen der verschiedenen Fachdisziplinen ausgewogen berücksichtigen.
Die im Bericht zitierten Anlagen beziehen sich auf die durchgeführte Fragebogenaktion in der Analysephase. Auf die Wiedergabe dieser Anlagen wurde in der vorliegenden Veröffentlichung verzichtet. Sie liegen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen vor und sind dort einsehbar. Verweise auf die Anlagen im Berichtstext wurden zur Information des Lesers beibehalten.