Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867-1914 / Von der kaiserlichen Sozialbotschaft bis zu den Februarerlassen Wilhelms II (1881-1890) / Grundfragen der Sozialpolitik
Die Diskussion der Arbeiterfrage auf Regierungsseite und in der Öffentlichkeit
Wolfgang Ayaß, Karl E Born, Hansjoachim Henning, Peter Rassow, Florian Tennstedt
Die kaiserliche Sozialbotschaft vom 17. November 1881 verhieß den Arbeitern „einen begründeten Anspruch auf ein höheres Maß staatlicher Fürsorge, als ihnen bisher hat zuteil werden können“. Die Reichsregierung entsprach dieser durch die Vorlage von Arbeiterversicherungsgesetzen, die der Reichstag zwischen 1883 und 1889 verabschiedete. Die Diskussion über die Mittel und Wege zur ‚Lösung‘ der Arbeiterfrage verengte sich in dieser Zeit. Die vom Gesetzgeber nach Bismarcks Vorgaben eingeschlagene Richtung war aber nicht ohne Alternativen. Die wichtigste war der Ausbau des gesetzlichen Arbeiterschutzes. Der junge Kaiser Wilhem II. äußerte in seinen Februarerlassen von 1890 die Absicht, auch diesen, von Bismarck abgelehnten Weg zu beschreiten. Dieser Band dokumentiert die Entstehung der genannten Schlüsseldokumente, u.a. auch im Faksimile, ergänzt durch programmatische Aussagen zur Sozialpolitik, die von Kirchen, Parteien und Verbänden entwickelt wurden.