Querdenken
Literarische Bildung und Transversale Vernunft
Peggy Fiebich, Peggy Gehrmann
sere nationalen Bildungsstandards setzen auf Kompetenzen, d.h. auf inhaltlich übertragbare, messbare kognitive Problemlösefähigkeiten. Hier wird ein alternatives Bildungskonzept vorgeschlagen und am Beispiel der literarischen Bildung konkretisiert.Die mündige Teilhabe des Einzelnen am komplexen, dynamischen und instabilen soziokulturellen System verhindert fatale Rückzugsbewegungen in die Verantwortungslosigkeit. Pluralität darf nicht durch Vereinseitigung oder Gleichgültigkeit negiert werden. Daher müssen Heranwachsende befähigt werden, die mannigfaltigen kulturellen Denkmuster, Werte und Rollen aufeinander zu beziehen, um ein Ganzes zu entwerfen, Alternativen zu erwägen, Konflikte zu bearbeiten und auszuhalten. Dem Umgang mit Literatur kommt ein besonderer Bildungswert zu. Literaturunterricht ermöglicht den Heranwachsenden reflektierte Erfahrungen im Umgang mit radikaler Pluralität.