RAINER STERN Symbolismus im 21. Jahrhundert

Umgeben von Globalisierung, Effektivität, Produktivität und Reduktion auf eine minimalistische Arbeits- und Lebensweise, machen sich Künstler wie Rainer Stern, dessen Künstlerseele nach Tiefgang und Schönheit im Kunstwerk strebt, frei von gegenwärtigen Strömungen und Konventionen.

Zeit seines künstlerischen Daseins strebt Stern die Bildung seines Könnens, sprich den gekonnten Umgang mit Material, Farbe und Pinsel sowie Proportion und Darstellung im herkömmlichen Sinne, an.
Während langer Aufenthalte in Sizilien, eignete er sich durch akribische Studien die alten Techniken und historischen Symboliken der Ikonenmalerei an.

Dieses Streben nach Wissen und Präzision veranlasste ihn auch nach seiner Rückkehr in die Heimat Österreich immer wieder zu Reisen nach Italien, wo er sich mit den Techniken „al Prima“ sowie Öl- und Lasurtechniken italienischer Renaissance-maler auseinander setzte. Seine Vorbilder Van Huysum, Van Eyck, Fra Angelico, Giotto, Dürer und viele weitere Meister begleiten und beeinflussen ihn in seinem Gedankengut und der künstlerischen Ausführung bis heute.

So widmet sich Rainer Stern auch in den seit 2012 entstehenden Serien besonders den brillanten Malwerkstätten der Präraffaeliten und Abhandlungen von Dichtern und Schriftstellern jener Zeit. Die in den Bildern als formale Sprache zum Einsatz kommenden Symboliken weltlicher Macht und geistiger Kurie, wie beispielsweise dem Reichsapfel, der heiligen Lanze, dem Ainkhürnschwert und der Wenzelskrone verpackt Stern gemeinsam mit zarten, anmutigen Frauen in die Schönheit unseres irdischen Planeten und seit der aktuellen Serie „Deep Space“ auch in die Weiten unseres Universums.

So gesehen sind diese Bilder eine Huldigung und Erinnerung an ein scheinbar verloren gegangenes Kulturgut und die hervorragende Malkunst jener Zeiten.
Wohlgleich eines bei der Betrachtung der Gemälde mehr als deutlich wird: Rainer Stern erinnert uns nicht primär auf Grund der bewusst gesetzten Symbolik und der Abbildung von Portraits jener besagten Meister an eine künstlerisch wertvolle Zeit, vielmehr zeigt er es mit jedem gesetzten Pinselstrich, jeder Farbgebung und bildlichen Inszenierung, dass er einer dieser brillanten Künstler jener Zeit und doch im 21. Jahrhundert ist.
Dem zunächst zarten Wohlgefühl, welches uns bei Betrachtung der Bilder zu träumen einlädt und uns die Schönheit unserer Welt vor Augen führt, folgt eine tiefe Ehrfurcht vor der schöpferischen Fähigkeit dieser außergewöhnlichen Künstlerseele.