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Uwe Haupenthal, Rainer Zerback
Der Fotograf Rainer Zerback (geb. 1958) hebt auf die Zone zwischen Bild und plastischer Installation ab, die er über einen wertenden Sehprozess in die eigene bildkünstlerische Arbeit einbringt. Gefundene konstruktivistische Objekte der Freizeitkultur haben den gleichen Stellen- wert wie Menschen auf abgezirkelten Wegen und Plätzen, Industrielandschaften oder die sich ergebenden Strukturen aufgeschichteter Schrottautos. Digitale Möglichkeiten der Bildbearbeitung gewährleisten eigengesetzlich begründete Fotografien, deren Herleitung gegenüber der Wirklichkeit nicht länger ablesbar ist. Im Gegenzug entsteht ein konzeptueller Freiraum, in dem gleichmäßig angelegte, von Nebensächlichkeiten befreite Bilder eine fotografisch bereinigte, gleichwohl punktuell gelenkte Wirklichkeitserfahrung überwunden haben. Ergebnis ist eine abstrahierende Bildauffassung. Jenseits kontemplativer Verinnerlichung bricht sich das reine Sehen Bahn und löst eine nachhaltig wirkende Änderung der visuellen Gewohnheiten aus.