Rechnungslegungspolitik für Betreiber von Windenergieanlagen
Eine entscheidungsmodellorientierte Analyse unter Berücksichtigung aktueller Reformen der Gestaltungsalternativen nach Handels- und Steuerrecht sowie IFRS
Malte Posewang
Malte Posewang entwickelt erstmals ein branchenspezifisches, rechnungslegungspolitisches Entscheidungsmodell für Betreiber von Windenergieanlagen (WEA). Dabei werden für kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften die Vorschriften und Gestaltungsmöglichkeiten nach Handels- und Steuerrecht sowie IFRS vergleichend betrachtet. Das Buch gibt einen Überblick zur Nutzung der diversen Gestaltungsspielräume und erleichtert die Entscheidungsvorbereitung und -unterstützung im Rahmen der strategischen Unternehmenssteuerung. Gleichzeitig bildet sie die Grundlage für die Programmierung IT-gestützter, quantitativer Optimierungsmodelle und liefert umfangreiche Gestaltungsvorschläge im Sinne eines Integrated Reporting. Ausgehend von den finanzwirtschaftlichen, technischen, rechtlichen und ordnungspolitischen Charakteristika des Betriebs von WEA wird zunächst die branchenspezifische, rechnungslegungspolitische Manövriermasse herausgearbeitet. Diese bildet das Entscheidungsfeld des Entscheidungsmodells. Für die zentralen Jahresabschlussposten erfolgt eine Erörterung der wesentlichen Gestaltungsalternativen, differenziert in Sachverhalts- und Darstellungsgestaltungen. Des Weiteren werden die umfangreichen Angabepflichten im Anhang bzw. in den Notes nach IFRS diskutiert und verglichen sowie Gliederungsmöglichkeiten für den Lagebericht bzw. den Management Commentary nach IFRS unterbreitet. Sodann wird ein Kennzahlensystem als Zielsystem des Entscheidungsmodells entwickelt. Dieses setzt sich aus unterschiedlichen wert-, liquiditäts- und bilanzorientierten Kennzahlen zusammen. Ihre Relevanz wird aufbauend auf den Branchenspezifika, den spezifischen Informationsbedürfnissen der relevanten Rechnungslegungsadressaten, rechnungslegungsanalytischen Aspekten und unter Rückgriff auf empirische Studien begründet. Zentraler Bestandteil der Arbeit ist die Flexibilitätsanalyse des rechnungslegungspolitischen Gestaltungspotenzials. Sie dient dazu, angesichts eines mehrperiodigen Planungszeitraums eine optimale Einsatzreihenfolge der Manövriermasse festlegen zu können. Zudem werden die Auswirkungen auf das branchenspezifische Kennzahlensystem erörtert. Hierdurch können Handlungsanweisungen und Entscheidungsregeln für den zielorientierten Einsatz der einzelnen rechnungslegungspolitischen Instrumente aufgestellt werden. Dabei erfolgen vorwiegend qualitative Sensitivitätsanalysen zur Entscheidungsunterstützung und als Grundlage für weitergehende quantitative Untersuchungen. Des Weiteren unterbreitet die Abhandlung vielfältige Gestaltungsvorschläge für den Lagebericht, welcher im Rahmen einer wertorientierten Kapitalmarktkommunikation von großer Bedeutung für WEA-Betreiber ist. Der Detaillierungsgrad der Angaben berücksichtigt das Spannungsfeld aus einer offensiven, investorenorientierten Berichterstattung und einer angesichts von Konkurrenzschutzaspekten und möglichem Information Overload eher defensiven Ausrichtung der Rechnungslegungspolitik.