Reform, Revolution oder Stillstand?
Die 68er-Bewegung an den Evangelisch-Theologischen Fakultäten Marburg, Bochum und der Kirchlichen Hochschule Berlin
Wilhelm Damberg, Andreas Holzem, Jochen-Christoph Kaiser, Frank-Michael Kuhlemann, Wilfried Loth, Tobias Sarx
Die Protestbewegung, die unter der Chiffre „1968“ oder „68er-Bewegung“ in die Geschichtsbücher einging, führte in der Bundesrepublik Deutschland zu einem bedeutsamen Kultur- und Wertewandel. Bislang kaum erforscht waren die Ereignisse an den Theologischen Fakultäten als Ausbildungsstätten des pfarramtlichen Nachwuchses. Anhand von drei Fallbeispielen arbeitet die Studie heraus, welche Veränderungen sich im Zeitraum von 1967-1975 ergaben und welche Auswirkungen dies auf Theologie und Kirche hatte. Auf der Grundlage umfangreichen Quellenmaterials aus 18 Archiven und 14 Zeitzeugeninterviews sowie unter Berücksichtigung der umfangreichen gedruckten Literatur wird aufgezeigt, warum dem Symboldatum „1968“ für den westdeutschen Protestantismus ein stärkerer Zäsurcharakter zukommt als gemeinhin angenommen.