Reformation am Scheideweg
Luthers Erbe zwischen Protest und Konformität
Nicola Taubert
Am 31. Oktober 1517 kam es in dem kleinen Städtchen Wittenberg zu einem Ereignis, das in die Geschichte eingehen sollte: Der Thesenanschlag von Martin Luther. Die deutsche Reformation war „geboren“ und damit das Ringen zwischen Protest und Konformität. Was als Gelehrtendisput beginnt, trifft die mittelalterliche Gesellschaft ins Mark: Die Wiederentdeckung der Bibel. Die Reformation nimmt ihren Lauf. Was als flackerndes Licht beginnt, wird zu einem hellen Strahl und zu einem epochalen Lauffeuer, das über Deutschland hinaus ganz Europa erhellt. Doch schon bald stößt die Reformation auf bitterlichen Widerstand Roms, in Form einer gezielten Gegenreformation. Unterdrückung der Wahrheit und Verfolgung reformatorisch Gesinnter bleiben nicht aus. Deutschland und Europa werden zum Schauplatz des Kampfes um die Wahrheit.
Heute, 500 Jahre danach befindet sich der christliche Glaube in Europa erneut am Scheideweg und erlebt eine konsequente Wandlung vom Protest hin zum Kompromiss. Brennt das Licht der Reformation noch heute? Warum verlor die Reformation im 16. Jh. wieder ihre leuchtende Kraft und droht nun im 21. Jahrhundert offensichtlich gänzlich zu scheitern? Was erfordert es, die Reformation neu zu entfachen? Biblische Prophetie offenbart uns, dass es vor Jesu Wiederkunft zu einer erneuten weltweiten Reformation kommen wird. Die Frage, die sich wie ein roter Faden durch das aktuelle Zeitgeschehen zieht und nach einer Antwort sucht ist: Stützt sich unser Glaube allein auf die Bibel oder gründet er sich auf menschliche Tradition?