Reiseanalyse Trendstudie 2030 – UPDATE 2022
Urlaubsnachfrage im Quellmarkt Deutschland
Anne Köchling, Dirk Schmücker, Ulf Sonntag
Im Herbst 2020 hatte die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. die „Reiseanalyse Trendstudie 2030“ vorgelegt, seit dem Jahr 2000 die fünfte Trendstudie unter Nutzung der langjährigen Datenreihen aus den Ergebnissen der RA.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser RA-Trendstudie war die weltweite Corona-Pandemie gerade ein halbes Jahr alt. Die Autoren hatten dennoch versucht, deren Auswirkung auf die touristische Nachfrage in Deutschland in der Trendbeschreibung zu berücksichtigen. Allerdings gab es nur wenige Marktdaten zum Verhalten der Konsumenten in der Pandemie, die Rückschlüsse auf die Zukunft zugelassen hätten. Mit dem Update 2021 wurden deutlich mehr Daten, nicht zuletzt aus sechs Wellen der Reiseanalyse online und der großen Face-to-face-Erhebung der RA durchgeführt werden konnte, integriert.
Nun, im Herbst 2022, liegen weitere Befragungsdaten aus der Reiseanalyse 2022, sowohl face-to-face als auch aus mehreren Online-Wellen, vor, die eine bessere Einschätzung der zu erwartenden Trends bis 2030 möglich machen. Diese Daten, zusammen mit den Reaktionen der Tourismusanbieter und mit den Erkenntnissen aus zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, erlauben eine präzisere Beurteilung der zukünftigen Entwicklung. Daher legt die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) dieses Update zur RA-Trendstudie vor.
Gleichwohl bleiben weiterhin einige Unsicherheiten: Zu der Frage, wie lange die eigentlich überwunden geglaubten Corona-bedingten Einschränkungen noch für Nachfragezurückhaltung sorgen, treten die globalen Unsicherheiten, hervorgerufen durch den russischen Überfall auf die Ukraine und die daraus erwachsenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Risiken.
Es war stets der Anspruch der Forschungsgemeinschaft, der Tourismusbranche und allen am touristischen Geschehen Interessierten aktuelle und relevante Informationen zur Urlaubsreise-Nachfrage zur Verfügung zu stellen. Dieser Herausforderung stellen wir uns auch und gerade in diesen unruhigen Zeiten.
