Reklame in Deutschland 1890-1914.
Wahrnehmung, Professionalisierung und Kritik der Wirtschaftswerbung.
Christiane Lamberty
Die Jahrhundertwende markiert die entscheidende Phase in der Etablierung der modernen Wirtschaftswerbung als neues Absatzinstrument. In der Entwicklung der Reklame sind unterschiedlichste wirtschaftliche, soziale, technische und kulturelle Veränderungen dieser Zeit gebündelt.
In der vorliegenden Veröffentlichung werden diese Stränge miteinander in Beziehung gesetzt und damit ein Diskurs aufgedeckt und nachgezeichnet, in dem die Reklame als ein konstituierendes Moment der Moderne wahrgenommen wurde. Das Phänomen der Reklame wird hierbei auf verschiedenen Deutungs- und Handlungsebenen rekonstruiert und analysiert: Die Wahrnehmung neuartiger Formen der Warenpräsentation, basierend auf neu entwickelten Reklamemedien und deren Einsatz in den veränderten Absatzstrategien; die Konstituierung und Etablierung neuer, geschlechtsspezifisch fraktionierter Berufe in der Reklamebranche; Versuche, die Reklame durch eine Einbindung in Kunst und Kultur aufzuwerten; Ansätze zur Verwissenschaftlichung der Reklame in den Wirtschaftswissenschaften und der Psychologie und schließlich die kritischen Stimmen der Reklamegegner.