Religionsfreiheit und Pluralismus
Entwicklungslinien eines katholischen Lernprozesses
Urs Altermatt, Wilhelm Damberg, Karl Gabriel, Joseph A. Komonchak, Volkhard Krech, Antonius Liedhegener, Hans Maier, Silvia Scatena, Roman Anton Siebenrock, Christian Spiess, Hartmann Tyrell, Rudolf Uertz, Klaus Unterburger, Christian Walter, Katja Winkler
Von strikter Ablehnung bis zur entschiedenen Verteidigung der Religionsfreiheit reicht das Spektrum der offiziellen Haltung der katholischen Kirche. Die Position zur Frage der Religionsfreiheit ist durch unterschiedliche Phänomene gekennzeichnet: Einerseits durch eine strikt antimodernistische Haltung, die eine entschiedene Ablehnung der Religionsfreiheit einschloss, andererseits durch eine entschiedene Befürwortung von Menschenrechten und Demokratie im Allgemeinen und der Religionsfreiheit im Besonderen. Als Zeitpunkt der Wende von der Ablehnung zur Befürwortung der Religionsfreiheit wird dabei in der Regel das Zweite Vatikanum betrachtet. Die Frage ist: Wie konnte es zu einer solchen »kopernikanischen Wende« kommen? Welcher »Lernprozess« führte – an der katholischen Basis bzw. im katholischen Milieu, in der wissenschaftlichen Theologie sowie in der Amtskirche – zu einem Umdenken in der Frage der Religionsfreiheit?