Religionswissenschaft im historischen Kontext
Beiträge zum 100. Geburtstag von Gustav Mensching
Wolfgang Gantke, Karl Hoheisel, Wilhelm P Schneemelcher
Gustav Mensching (1901-1978) hat die deutsche Religionswissenschaft maßgeblich geprägt. Innerhalb und außerhalb der Universität konnte er Religion und Religionen in faszinierender Weise vermitteln. Sein Toleranzverständnis und sein Bemühen, die Grenzen der Religionen und Konfessionen zu überwinden, waren seiner Zeit weit voraus.
Gleichzeitig hat Mensching auch viel Kritik erfahren. Sein methodisches Verständnis war zum Beispiel dem Vorwurf ausgesetzt, von religiösen Voraussetzungen geprägt zu sein. Die von ihm vertretene „Religionswissenschaft des Verstehens“ galt spätestens seit den 1970er Jahren als obsolet.
Die Bonner Universität, an der Gustav Mensching seit 1936 lehrte, hat aus Anlass seines 100. Geburtstages eine Ringvorlesung veranstaltet, in der die verschiedenen Aspekte seines Wirkens beleuchtet wurden. Die Beiträge aus Theologie, Ethnologie, Soziologie und Religionswissenschaft geben neue Anregungen zur kritischen Auseinandersetzung mit Gustav Mensching. Sein Werk ist nicht nur Geschichte, sondern kann auch für heutige Diskussinen fruchtbar gemacht werden.