Reparaturen
Episoden aus einer Autobiografie
Herbert W. Berger
Herbert W. Berger, hineingeboren in den 2. Weltkrieg, erlebt in früher Kindheit die letzten Kriegstage: am Horizont den rauchenden Schornstein des Krematoriums in Auschwitz, das Sirenengeheul im Luftschutzkeller, den Tod der kleinen Schwester. Die Schrecken des Krieges und die frühe Einsicht, dass wir dem Leben den Tod schuldig sind, prägen das Kind. Dann die Aussiedlung der Familie in Viehwaggons von Schlesien nach Arendsee in Sachsen-Anhalt. Der See ist Badeplatz der Rotarmisten, den Besatzern, die schließlich den neuen Führern der DDR und deren Repressalien weichen. Schule, Abitur, Kunsthochschule Dresden sind die weiteren Stationen. Dann die abenteuerliche Flucht in das freie Deutschland. Notaufnahmelager, neuer Personalausweis und abermals Schule: Westabitur. Dann Philipps-Universität in Marburg und Kunstakademie in Kassel. Ein früher Lehrauftrag führt den jungen Künstler nach Västmanland Län in Schweden, das ihm für mehrere Jahre zur neuen Heimat wird. Reisen nach Spanien, Italien, Frankreich, und nach dem Grundlagenvertrag von 1972 und der damit verbundenen „Begnadigung“ von Republikflüchtigen besucht er erstmals die DDR. Wiedersehen mit Mutter und Bruder. Aber auch viele schmerzhafte Erinnerungen, die auch von der späteren „Wende“ nicht abgewendet werden.
In seiner sehr eigenen, bildhaften Sprache schildert Herbert W. Berger Episoden eines bewegten und bewegenden Künstlerlebens, das zudem Zeugnis ablegt von einem Stück deutscher Zeitgeschichte.