Ripley & Co
Die sieben Todsünden des Kleinbürgers oder Kleinbürgerlichkeit und dekadente Genialität in tragenden Roman-Figuren der Patricia Highsmith
Roland Hoja
Vordergründig erscheinen die Figuren in den Romanen der Patricia Highsmith als ‚Opfer‘ ihrer ganz persönlichen Geschichte und letztlich ‚Gefangene‘ ihrer psychischen Anatomie, die sich in sich selbst winden und wenden, andere in ihren festgefahrenen Zirkel einbinden, indem sie diese und sich selbst für ‚mörderische‘ Zwecke gebrauchen oder aber selbst in solche hineingezogen werden.
Patricia Highsmith selbst hat sich immer gegen kleinbürgerlich bis spießiggefährliche Zusammenhänge gewehrt, um daraus auszubrechen, aber sie ist immer wieder in den ›Teufelskreis‹ zurück verfallen, wie ihr Leben davon Zeugnis gibt, wie allein dadurch auch die Konfiguration ihrer handelnden Personen von detailliertester empathischer Kenntnis dessen entsprechend geprägt ist.
Die großartige Literarität in Patricia Highsmiths Romanen hat Roland Hoja in ‚Ripley & Co.‘ literatursoziologisch beschrieben, analysiert und gewertet.
Lesende werden als Patricia Highsmith-Kenner und auch ohne Voraussetzungen mitgenommen, gleichermaßen aber auch motivierend angesprochen, in den einen oder anderen Romanplot wieder oder neu aktiv einzusteigen.