Rockerfreunde
Morten Rabea
Roger Brahms ist 36, kommt aus einer wohlhabenden Hamburger Unternehmerfamilie und arbeitet nach einem gescheiterten Mathematikstudium als Hauptschullehrer. Seine Frau Rabea betrügt ihn, tobt sich „sexuell aus“. Zufällig trifft er seinen farbigen Studienfreund Sheriff wieder, der auch sein Mathematikstudium abgebrochen hatte und danach auf die schiefe Bahn geriet. Mit dem Tode seines Vaters erbt Roger ein Millionenvermögen, das aus dem Verkauf des Familienunternehmens stammt. Mit dem geerbten Geld unterstützt er Sheriff großzügig. Dann drehen sich die Dinge. Der Verkauf des Familienunternehmens wird rückabgewickelt, weil die in der Vergangenheit erzielten Gewinne des Unternehmens auf einem Schmiergeldsystem beruhten. Jetzt unterstützt Sheriff ihn, und zwar mit dem Geld, das seine Freundin Tamara als Prostituierte verdient. Für die Finanzierung des Familienunternehmens verlangen die Banken den Einstieg eines zahlungskräftigen Investors. Tamara gelingt es, den ihr sexuell hörigen Fleischgroßhändler Tillmanns zu einem Einstieg in die Firma zu überreden. Tillmanns hat enge Verbindungen zur organisierten Kriminalität, insbesondere arbeitet er bei der Tierkörperverwertung mit drei hochrangigen Mitgliedern eines mafiösen, bundesweit agierenden Rockerclubs zusammen. Über Tillmanns als Treuhänder beteiligen sich die Rocker mit hohen Summen an der Firma. Rockerfreunde ist zum einen ein Justizroman über die Hilflosigkeit des Rechtsstaates gegenüber Strukturen organisierter Kriminalität, über die Schutzlosigkeit nicht krimineller Bürger, die mit diesen Schattendiktaturen in Konflikt geraten, zum anderen ein Eheroman, das Protokoll des Scheitern einer Ehe und der damit verbundenen Entfremdung, und schließlich auch ein ganz normaler Liebesroman, in dem daneben um folgende Themen geht: Geld, Gewalt, Gefängnisgesellschaft, Männlichkeit, Prostitution, Pornografie, Mathematik, Einsamkeit und die tiefen sozialen Gegensätze in unserer Gesellschaft.