Römische Skulpturen des späten Hellenismus und der Kaiserzeit
Katalog der Skulpturen Teil 2: Werke nach Vorlagen und Bildformeln hellenistischer Zeit sowie die Skulpturen in den Magazinen
Christiane Vorster
Mit dem vorliegenden Katalogband wird die Publikation der Idealskulpturen und der griechischen Porträts des Museo Gregoriano Profano zum Abschluß gebracht. In Fortführung von Band II 1, der Werke nach klassischen Vorlagen behandelt, widmet sich dieser Band den zwischen spätem Hellenismus und ausgehender Kaiserzeit entstandenen Skulpturen, die sich der hellenistischen Formensprache bedienen oder die nach hellenistischen Vorbildern kopiert sind. Darüberhinaus beinhaltet der Band die magazinierten Bestände der lateranischen Skulpturensammlung.Der Katalog umfaßt insgesamt 172 Skulpturen und ist in zwei Teile gegliedert. Den Hauptteil bilden die im Museum ausgestellten Skulpturen (Kat. Nr. 1 bis 89), die in ausführlichen Katalogtexten besprochen werden. In einem gesonderten zweiten Teil werden die magazinierten Skulpturen (Kat. Nr. 90 bis 172) vorgelegt, deren Bearbeitung und photographische Dokumentation erst durch einen Ende der 90er Jahre erfolgten Umbau und die Neuorganisation der vatikanischen Skulpturenmagazine ermöglicht wurde. Diese überwiegend unpublizierten Denkmäler werden in Text und Bild umfassend dokumentiert, wobei die Fülle des Materials jedoch einen Verzicht auf umfassende Kommentare notwendig machte.Die Bedeutung der in diesem Katalog erfaßten Skulpturen erklärt sich aus der Eigenart des 1844 gegründeten Museo Lateranense, das bis zum Ende des Kirchenstaates 1870 die Funktion eines ersten römischen Nationalmuseums innehatte. In dieses Museum, dessen Bestände den größten Teil der heutigen Sammlung ausmachen, gelangten abgesehen von Skulpturen aus dem Altbestand der vatikanischen Museen die Neufunde aus den päpstlichen Grabungen in Rom und Umgebung sowie die Antikenankäufe des Papstes. Bei etwa einem Viertel der Werke läßt sich daher die Provenienz nachweisen. Unter diesen sticht ein hoher Prozentsatz stadtrömischer Skulpturen von meist ausgezeichneter Qualität hervor, deren Aussagewert durch den damals noch ungewohnten Verzicht auf moderne Ergänzung in vollem Umfang erhalten blieb. Hervorzuheben ist weiterhin die große Zahl späthellenistischer Skulpturen, die das derzeit noch recht rudimentäre Bild der römischen Skulpturensammlungen zur Zeit der späten Republik nicht unerheblich erweitern. Wie bereits im vorhergehenden Band ist es ein Anliegen dieses Kataloges, die besprochenen Skupturen nicht nur typologisch und chronologisch einzuordnen, sondern sie unter Berücksichtigung jeglicher Hinweise zu Funktion und Aufstellungskontext als Elemente einer umfassenden römischen Bildsprache verständlich zu machen.