Romanische Türstürze und Tympana in Südwestdeutschland
Studien zu ihrer Form, Funktion und Ikonographie
Ulrike Kalbaum
Romanische Türstürze und Tympana dienten als oberer Abschluss von Portalen und erschienen an Kircheneingängen vielfach als alleinige Bildträger. Sie weisen nicht nur in ihrer Form und Bearbeitung, sondern auch in ihrer Ikonographie und Beschriftung eine große Vielfalt auf. Da die Bedeutung der Bilder und Zeichen den Zeitgenossen ohne die Erläuterungen eines Klerikers vermutlich ebenso unverständlich blieb wie der Inhalt der lateinischen Inschriften, stellt sich die Frage nach dem Sinn der Darstellungen sowie nach den Absichten, die die Auftraggeber mit diesen Bild- und Textprogrammen verfolgten.
Insbesondere der moralisierende Charakter vieler Inschriften, die sich dezidiert an den Kirchenbesucher richten, lässt vermuten, dass die Bilder über dem Kirchenportal nicht nur zur Abwehr des Bösen, zur Verschönerung des Kirchengebäudes oder zur Ehre Gottes angefertigt wurden, sondern dass sie auch bei der Vermittlung von Glaubensinhalten eine wesentliche Rolle gespielt haben.
Neben den Fragestellungen zur Ikonographie der Darstellungen erstellt diese Publikation eine vollständige Dokumentation aller ganz oder teilweise erhaltenen oder durch Bild- und Schriftquellen überlieferten romanischen Stürze und Tympana Südwestdeutschlands, um aus dieser Aussagen zu Entwicklung, Funktion und Bedeutung romanischer Portale im Gebiet des heutigen Bundeslandes Baden-Württemberg zu gewinnen und die Ergebnisse mit anderen Regionen zu vergleichen.