Rothbard denken
Stefan Blankertz
Gewalt ist Konstrukteur der Infrastruktur, in der wir leben. Sie ist motiviert von antikapitalistischer Ideologie, die verkündet, freiwilliges Handeln der Menschen würde ihnen selber schaden: zum eigenen Nutzen müssten sie durch die Gewalt unterworfen werden, einer Gewalt, die freilich ganz bestimmten Interessen dient und keineswegs einer anonymen Allgemeinheit. Diesen ursprünglich von Paul Goodman inspirierten Satz vertieft Murray Rothbards politisch-ökonomische Theorie – düster und doch ein Licht, das einen Ausweg aufzeigt. Die Infrastrukturen, die uns umgeben, seien es die Kliniken, seien es die Schulen oder Universitäten, seien es die Währungen, seien es die Kulturgüter, seien es die Straßen, seien es die Versorgungsunternehmen, sind Konstrukte der Staatsgewalt. Sie entspringen unfreiwilliger Interaktion: dem politischen Prozess, welchen Gewalt prägt. Etwas wird verbindlich nicht, weil es akzeptiert wird, sondern weil der Apparat (infra-) struktureller Gewalt Minderheiten oder zuweilen auch Mehrheiten unterdrückt und mundtot macht: Das ist der Ausgangspunkt dieses Essays.