Rotzbub
Der DEIX Film
Santiago López Jover, Marcus H. Rosenmüller
Von den Karikaturen des Manfred Deix inspirierter Animationsfilm, eine Mischung aus Hommage und Biopic.
Im Jahr 1967 in der ultrakonservativen Kleinstadt Siegheilkirchen im Hinterland der jungen Zweiten Republik Österreich. Die Ewiggestrigen, die hier leben, sind größtenteils fettleibig und eingefleischte Nazis. Der Gendarm erledigt seinen Dienst meist betrunken, der Pfarrer ist ein gewalttätiger Tyrann und Friseur Kurz könnte sich gut vorstellen, der nächste Führer zu sein. Der Wirt der Dorfkneipe, der im Krieg einen Arm verlor, hat einen Sohn mit einem großen Talent für das Zeichnen. Sein Onkel Neidhardt wird darauf aufmerksam, als er die kunstvollen Akte seines Neffen entdeckt, so von der üppigen neuen Metzgergehilfin. Die Arbeiten des von allen nur Rotzbub genannten Jungen bringen dessen geschäftstüchtige Mitschüler unters Volk. Das alles erzürnt besonders ihren Lehrer.
Rotzbub will sich nicht von seiner Bestimmung als Künstler abbringen lassen. Das Zeichnen ist für ihn ein Ventil für seine Unzufriedenheit, durch das er seinen Unmut zum Ausdruck bringt. Einen Gegenentwurf zur spießigen Enge des Dorfes hat er in dem kiffenden Hippie und Betreiber eines Cafés gefunden.
Nachdem Roma in den Ort kommen, basteln die Bewohner an einer Bombe, doch Rotzbub hat sich in ein Roma-Mädchen namens Mariolina verguckt, deren Herz er zu gewinnen versucht.
Für die Synchronisation wurden lauter erstklassige Kräfte wie Gerti Drassl oder Susi Stach, Branko Samarovski oder Erwin Steinhauer verpflichtet; in Nebenrollen sind der Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst und Armin Assinger (als ständig betrunkener Dorfgendarm) zu hören. Roland Düringer glänzt als Hippie Poldi, der in Siegheilkirchen das nach seiner Exfreundin benannte Espresso Jenny aufmacht und zum Verbündeten vom Rotzbuben wird. Er schenkt dem Halbwüchsigen die ersten Biere seines Lebens aus und borgt ihm einen Plattenspieler.