Sachsen-Altenburg auf dem Westfälischen Friedenskongress
Handlungsspielräume mindermächtiger Reichsstände
Christoph Nonnast
Sachsen-Altenburgs Gesandte gehörten in Westfalen zu den einflussreichsten reichsständischen Vertretern in der zweiten Reihe hinter den Großmächten, obwohl das Fürstentum militärisch unbedeutend war. Altenburgs hoher Rang unter den Reichsfürsten, eine gute Vernetzung mit anderen Gesandten und das Vertrauen der schwedischen Diplomaten erlaubten Sachsen-Altenburg, die Verhandlungen zur inneren Befriedung des Reichs mitzugestalten. Politikziel war die Sicherung des status quo ante bellum. 1648 waren die Altenburger entscheidend an der Bildung der überkonfessionellen Friedenspartei der Reichsstände beteiligt und waren einer ihrer Aktivposten. Viele Details des Kongressverlaufs können durch diese Studie besser erklärt werden. Darüber hinaus wird deutlich, wie unsicher die Informationslage aller Gesandtschaften war, und wie stark Misstrauen und Stereotype die Entscheidungen prägten. Diese Studie über reichsständisches Verhandeln bereichert auch die Forschung zu Reichs- und Kreistagen sowie frühneuzeitlicher Diplomatie.