Sächsische Bergbaukunst im 18. Jahrhundert auf dem Weg nach Russland von Friedrich,  Naumann

Sächsische Bergbaukunst im 18. Jahrhundert auf dem Weg nach Russland

Der Autor, emeritierter Professor für Wissenschafts-, Technik- und Hochschulgeschichte und Experte für die Geschichte des Bergbaues, nimmt den Leser mit auf eine Reise ins 18. Jahrhundert. Der sächsische Kurfürst/König und der russische Zar Peter der Große trafen seinerzeit Vereinbarungen von strategischer Bedeutung, in deren Folge der Transfer sächsischer Fachleute des Berg- und Hüttenwesens nach Russland begann. Späterhin entsandte man Russen in der Absicht nach Deutschland, sie in diesem speziellen Metier zu qualifizieren. Eine erste Dreiergruppe – darunter der hochtalentierte Michail Vasil’evič Lomonosov – machte sich 1736 zunächst auf den Weg an die Universität Marburg, um unter der Obhut des Gelehrten Christian Wolff ein „Grundlagenstudium“ zu absolvieren. 1739 reiste sie weiter in die Bergstadt Freiberg, wo der berühmte Bergrat Johann Friedrich Henckel die Fachausbildung übernahm. Auf dem Programm standen die chemisch-mineralogische Laborarbeit, jedoch auch das Praktizieren in Gruben und Schmelzhütten.
Die erworbenen Kenntnisse erwiesen sich als Fundament für die folgende Karriere: Während Dmitrij I. Vinogradov in die 1744 gegründete „Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg“ eintrat und hier die Herstellung von Porzellan zur technologischen Reife brachte, entwickelte sich Lomonosov zu einem universellen Gelehrten. Seinen Ruf an die Akademie der Wissenschaften erhielt er als Professor für Chemie, internationale Anerkennung fand er aber auch als Dichter, Historiker und vielfältiger Naturwissenschaftler, wobei seine Arbeiten zum Berg- und Hüttenwesen die Herausbildung der Montanwissenschaften wesentlich beeinflussten. Zu nennen wäre noch seine Mitwirkung an der 1755 gegründeten Moskauer Universität, die seit 1940 seinen Namen trägt.
Die vielfältigen Beziehungen zwischen Sachsen und Russland nahmen seither eine gedeihliche Entwicklung; einerseits machten sich Hunderte von sächsischen Berg- und Hüttenleuten auf den Weg ins ferne Russland, andererseits erwies sich die heutig TU Bergakademie Freiberg als exzellente Ausbildungsstätte für russische Studenten.

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