Sagen und Märchen aus dem Harz
Gundula Hubrich-Messow
Der Harz, das noch bis vor kurzem durch die Grenze zur ehemaligen DDR in zwei Teile getrennte Mittelgebirge, und sein Vorland sind seit alters her von Sagen, Legenden und Märchen umwoben. Wer kennt nicht die berüchtigten Hexen, die in der Walpurgisnacht auf ihren Besen zum Brocken reiten sollen, oder die Sage vom Kaiser Friedrich Barbarossa, der im Kyffhäuser an einem Tisch sitzt und schläft, um eines Tages sein Volk in bessere Zeiten zu führen? Eine weitere bekannte Sage handelt vom wilden Mann, der im Innerstetal hauste und des öfteren den Bergleuten begegnete. Nach seinem Tod benannte man eine Stadt nach ihm und eine Silbererzgrube, die man an der Stelle fand, wo er gefangengenommen wurde. Neben diesen bekannten bezeugen aber auch schon fast vergessene Geschichten über Naturdämonen, wundersame Schätze, Spukgestalten und Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten die uralte Erzähltradition der Harzbewohner.