Sagen und Märchen von der Mecklenburgischen Seenplatte
Gundula Hubrich-Messow
Nachts jagen Jäger Jenn oder Fru Gode mit ihren Hunden bei Sabel oder bei Wredenhagen durch die Luft. Graue Männchen spuken bei dem Gehöft Appelburg, wilde Katzen bei Woldegk oder ein schwarzer Hund in den Lalchower Tannen. Bei Dargun verwandelt sich ein altes Weib in einen dreibeinigen Hasen oder auf Schloss Pleetz betreibt ein Räuberhauptmann Zauberei. Der Teufel hinterlässt seine Spuren an der Wesenberger Kirche, holt sich auch zwei Kirchgänger, die dort während des Gottesdienstes Karten spielen, oder er stört drei Pastoren, die in Stargard demselben Spiel frönen. Bei Plau hausen Unterirdische, die ein Fischer gegen gute Bezahlung über die Elde rudert. Ebenso lassen sich Zwerge bei Malchow über den See übersetzen von einem Fährmann, der den Wert des Fährlohns leider zu spät erkennt. Im Glambecker See, in der Müritz oder im Luzin leben Nixen oder Wassergeister, die von den Menschen nicht gestört werden wollen.Das sind nur ein paar Beispiele aus der reichen Überlieferung dieser Landschaft.