Sapientia Salomonis (Weisheit Salomos)
Walter Ameling, Folker Blischke, Mareike Verena Blischke, Alfons Fürst, Rainer Hirsch-Luipold, Heinz-Günther Nesselrath, Karl-Wilhelm Niebuhr, Maren R. Niehoff, Friedrich V. Reiterer
Die Sapientia Salomonis (Weisheit Salomos) wurde seit der Antike in der christlichen Bibel als Teil des Alten Testaments überliefert und hat auf diesem Wege das Denken, die religiösen Vorstellungen und die Ethik der christlichen Welt bis heute tief geprägt. Ursprünglich stammt die Schrift aber aus dem hellenistischen Judentum, wahrscheinlich aus Alexandria um die Zeitenwende, und ist damit ein klassisches Beispiel für die Durchdringung biblisch-jüdischer Überlieferung und griechisch-römischer Kultur. Charakteristisch zeigt sich das in der Schrift an der Rezeption biblischer (z.T. schon altorientalischer) Weisheitsüberlieferungen und ihrer Kombination mit Themen, Begriffen und Sprachformen der griechischen Philosophie. Für die Schriften des Neuen Testaments wurde diese Verbindung orientalischer und griechischer Kultur, die wir unter dem Begriff „Hellenismus“ fassen, zu einer prägenden geistig-kulturellen Voraussetzung.