Schreiben mit der Hand
Schreibmotorische Prozesse bei 8-10-jährigen Grundschülern
Jürgen W. Hasert
Diese Arbeit untersucht Schreibmotorik und Textproduktion auf der Basis von empirischen Daten in Fallstudien. Eine Gruppe von Grundschülern wurde in Schreibkonferenzen beobachtet. Die Analyse und Interpretation der Daten zeigt Komplikationen auf verschiedenen Ebenen und Schreiben als komplexes Produktionssystem. Ökonomisierungen und Fehleranfälligkeiten der Schriftformen werden analysiert. Eine ebenenbezogene Modellierung des Schreibprozesses wird erörtert. Die Produktion von Buchstabenformen wird als ein umgebungsabhängiges komotives Phänomen aufgezeigt. Perseveratorische und antizipatorische Effekte werden erläutert. Es wird gezeigt, daß es bei der Produktion zu Fehlermaskierungen kommen kann. Ein auf der Basis der Schriftproduktion entwickeltes Verfahren ermöglicht, Phänomene und sprach- und schriftstrukturell bedingte Fehler zu beschreiben und didaktische Konsequenzen abzuleiten.