Schwäbisch Gmünd und der erste Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg: Man denkt an Schützengräben und Materialschlachten, an Granaten und Giftgasangriffe, aber man denkt kaum daran, wie sich diese ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘ auf die einzelnen Städte ausgewirkt hat. Genau das wird im vorliegenden Buch untersucht: Wie erlebten die Gmünder den Krieg? An Schwäbisch Gmünd, damals bedeutende Garnisonsstadt, kann geradezu idealtypisch gezeigt werden, was der Krieg war: Er bedeutete für die Gmünder ganz konkret Angst um die Angehörigen an der Front. Er bedeutete für die Bevölkerung das Alltagsleben mit einer Garnison, die ständig neue Soldaten an die Front ‚lieferte‘. Er bedeutete auch die Anwesenheit von bis zu 1500 Franzosen im Gmünder Kriegsgefangenenlager, und er bedeutete die Aufnahme von Tausenden von Verwundeten in den hiesigen Lazaretten.
Besonders erschreckend und heute wenig bekannt sind unvorstellbarer Mangel und Hunger, die ihre Opfer auch unter der Zivilbevölkerung forderten. Die Quellen in diesem Buch sprechen unmittelbar zu uns: Feldpostbriefe, Tagebücher und ein erschütternder Erlebnisbericht eines Gmünder Sanitäters etwa. Sie ergänzen diese Darstellung, die aus einem Seminar an der Pädagogischen Hochschule hervorgegangen ist.