Sebastian Brant: Der Freidanck
Barbara Leupold
Im Jahre 1508 druckte Johannes Grüninger in Straßburg den durch den Humanisten und Straßburger Stadtschreiber Sebastian Brant bearbeiteten ‚Freidank‘. Die in Handschriften seit dem 13. Jahrhundert überaus facettenreich überlieferte Spruchsammlung wurde damit zum Buch: erstmalig versehen mit einem Titelblatt, gefasst in den Rahmen von Vor- und Beschlussreden, geschmückt durch Illustrationen, lateinisch glossiert. Die normativen Sprüche stecken über 74 Blätter hinweg die ‚ganze‘ Welt ab: von Adam und Eva, über die Pfaffen, Alte und Kinder, die Messe, das Spiel, die Trunksucht, die Weiber und viele andere Kapitel bis hin zum Jüngsten Gericht.