Segensritual
Glossolalie
Erhard J Fischer
Erhard J. Fischer wurde am 6. Januar 1938 in Schönlinde im nördlichen Sudetenland geboren und 1945 von dort vertrieben. In Celle legte er 1958 seine Abiturprüfung ab. Tätigkeit in Reflexions-Seismik von 1958 bis 1960 in West-Deutschland. Ab 1958 Studium der Naturwissenschaften an der FU in Berlin. Dort Schritte zum christlichen Glauben 1962, ab 1965 Einübung ins Jesusgebet. Seine Promotion über Wechselseitige Beeinflussung von CO2- und Acetat-Assimilation bei Euglena gracilis Klebs erfolgte 1969 in Göttingen. Seit 1973 ist er Mitglied in der Gemeinschaft Apostolischer Christen im Opus Spiritus Sancti, Königstein-Mammolshain. Seit 1985 war er 75-mal als Referent zu christlichen Themen bei den ökumenischen Montagstreffs der action 365 in Bad Camberg tätig. Fischer hat in Paris, Cambridge, Massachusetts, Alberta, Kanada und in Deutschland an über 40
Orten gelebt und gearbeitet. 25 Jahre Berufstätigkeit in der früheren Hoechst AG in Frankfurt am Main, zuerst in der Forschung – Eutrophierung, β-Zellkulturen -, in den letzten Jahren 500 Workshops, Moderationen, Veranstaltungen mit verschiedenen Gruppen. Nach Renovierung eines 250 Jahre alten Fachwerkhauses wohnt er mit seiner Frau Dorothea seit 2000 in Busenhausen im nördlichen Westerwald.
In diesem Text geht es um die Würdigung von leichten Verletzungen der Seele bis zu schweren Traumata. Jeder von uns hat seelische Wunden, an die er sich erinnern kann. Was aber ist mit den Verletzungen, die uns gar nicht mehr bewusst sind? Wie können diese in die Persönlichkeit integriert werden? Gibt es Methoden der Bearbeitung, die den ungeheueren Schmerz – denkbar wäre rituelle Gewalt – der Verursachung umgehen? Ja. Das Segensritual – in sieben Stufen – in Form von Glossolalie
ist so eine Methode. Hier schildert der Heilige Geist die Anamnese und Diagnose des Übels, ohne dass der Beter eine Ahnung hat, wofür er betet; denn der Geist Gottes ergründet die Tiefe des Menschen und deutet sie vor Gott aus, der dann Seinen Segen fließen läßt.
Es ist eine allgemein menschliche Erfahrung, dass Wunden mit der Zeit heilen. Werden sie jedoch behandelt. heilen sie schneller. Eine Wunde kann mit Salbe und einem Verband versorgt werden. Bildlich gesprochen ist die Salbe das Sprachengebet und der Verband das Auflegen von Händen, der körperliche Kontakt. Nach dem Abheilen der Wunde verbleibt eine Narbe. Bei einer seelischen Wunde resistiert als Narbe die Erinnerung, die durch Glossolalie in ihrem Schmerz gemildert wird, in ein mildes Licht getaucht wird. Das siebenstufige Segensritual – über Voreltern, Uterus, Geburt, Kleinkind, junger Mensch, Erwachsener – beschleunigt den Prozess der Heilung.
Im Neuen Testament wird die Bedeutung von Glossolalie herausgestellt, in dem sie 33-mal erwähnt wird.