„Seid einig, einig gegen Hitler!“
Formen, Ziele und Motive des Widerstands von links
Christian-Matthias Dolff, Julia Gehrke, Christoph Studt
Der Widerstand gegen das „Dritte Reich“ war außerordentlich vielgestaltig: Er reichte von zahlreichen Attentatsversuchen über aktive Umsturzplanungen bis hin zu Überlegungen für ein Deutschland nach Hitler; er erfasste politische Gruppierungen gewissermaßen in Gänze oder führte zu neu sich bildenden Zirkeln, in denen sich Einzelne aus vielen politischen Richtungen zusammenfanden, die sich zuvor misstrauisch beäugt hatten; er reichte von ganz linken bis hin zu konservativ-bürgerlichen und aristokratischen Angehörigen. Angesichts der totalitären Bedrohung aller durch den Nationalsozialismus relativierte sich die unterschiedliche politische und gesellschaftliche Herkunft jedoch: Geboten war ein Wandel des überkommenen Selbstverständnisses, um zu jenen Kompromissen zu gelangen, die eine allseits akzeptierte Ordnung des Rechts und der Menschlichkeit zum Ziel hatte, die man gemeinsam anstrebte. Die 28. Jahrestagung der „Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V.“ hat sich 2015 schwerpunktmäßig mit dem linken Widerstand beschäftigt.