Shakespeare als skeptischer Europäer
Michael Szczekalla
Wer vermag zu sagen, ob in Shakespeares die Senatspartei oder die Caesarianer im Recht sind, ob in einer Apotheose der Liebe endet oder in einer Hinterfragung der , in die politische Theologie mehr ist als eine Ressource dramatischer Poesie? Oder ob Heinrich V. einen legitimen Anspruch auf den französischen Königsthron hat, Hamlet besser nicht auf den väterlichen Geist gehört hätte, Prosperos Vorstellung von einem ‚guten Regiment‘ bekräftigt oder negiert? Michael Szczekalla zeigt in einer politischen Lektüre ausgewählter Shakespeare-Dramen, dass diese Stücke die politische Urteilskraft zu schärfen vermögen und wir deshalb in Bezug auf die wiederhergestellte ‚gute Ordnung‘ skeptisch sein sollten beziehungsweise den Dichter als ‚skeptischen Europäer‘ bezeichnen dürfen.