SibZhung
Dystopischer Roman
Christian Günther
Nordost-Sibirien im Jahr 2061. Die Klimaerwärmung hat weite Teile der Erde unbewohnbar gemacht. Sibirien und Nordchina sind vom Diktator Swerdkov zu einem großen Reich fusioniert worden, zu Sib-Zhung.
In der Einsamkeit des Nordens lebt der 18jährige Wanja bei seinem Onkel. Dieser versteckt sich vor dem Regime, seit der Diktator Wanjas Eltern hatte verschwinden lassen. Als sein Onkel gefunden und in den Tod getrieben wird, muss Wanja fliehen. Er lässt seine erste Liebe Polja zurück und reist zu Fuß, dann mit einem Flößer durch das in Schlamm und giftigem Regen untergehende Land nach Chabarowsk. Wie alle „meernahen“ Städte weltweit steht Chabarowsk viele Meter unter Wasser. Dort trifft er auf die sprunghafte Tatjana, die ihn verführt. Wanjas Talent, Lieder zu erfinden und zu singen, führt dazu, dass er mit dem Musiker Dima ein Konzert gibt, dessen Protestwirkung dem Diktator gefährlich wird. Tatjana hilft den beiden zu fliehen. Auf einer bewohnten Müllinsel entführt sie einen Hubschrauber und fliegt mit ihnen bis nach Xian, wohin Swerdkov damals Wanjas Mutter verschleppt hatte. Im exzessiven Nachtleben dieser tagsüber unter einer Glashülle gekühlten Stadt begreift Wanja, dass Tatjana, wie die meisten Angehörigen der Elite, süchtig nach dem Wechsel ihrer Persönlichkeit ist. Über ins Gehirn verlegte Slots kann das zuvor per K.I. bearbeitete und gespeicherte Bewusstsein anderer Personen per Stick übernommen werden. Wanja und Tatjana trennen sich im Streit.
Zu Fuß gelangt Wanja zu Swerdkovs Anwesen, das unweit von Xian auf dem Ausgrabungsgelände der Terrakotta-Armee liegt. Dort wird er gefangengenommen.
Wanjas Reise führt von schmelzendem Schnee, tauendem Permafrostboden und stinkendem Schlamm, in dem die Knochen der Opfer Stalins auftauchen, über Wasserödnisse bis hinein in die flimmernde Hitze der zentralchinesischen Ebene. „Sib-Zhung“ ist Cli-Fi-, Road-Movie- und Entwicklungsroman in einem.