Sigurd der Sachse
Reinhard Janssen
Wiederum schickt der im Jahre 1935 in Neuwied am Rhein geborene Autor Reinhard Janssen mit seinem achten historischen Roman „Sigurd, der Sachse“ die Leser auf eine spannende Zeitreise durch das Mittelalter (Ende des 8. Jh.). Spannend erzählt der ehemalige Forstmann die Geschichte des jungen Sachsen Sigurd, des jüngsten Sohnes von Herzog Wulf von Osnabrück, der von seiner Mutter verstoßen und von seinem Vater kaum beachtet, von dem Burgverwalter der Keilerburg und seiner Frau großgezogen wird.
Sigurd, der junge sächsische Ritter, erlebt die Zeit, da der fränkische König Karl im Jahre 772 mit seinem Nordheer den „Irminsul“ (vermutlich eine riesige, heilige Eiche, die den Himmel stützt) auf dem Thingplatz der Sachsen bei Corvey zu Fall bringt. An dem Tag beginnt der dreiunddreißig Jahre währende Krieg zwischen den Franken und Sachsen, zwischen dem fränkischen König Karl und dem sächsischen Volkshelden Widukind. Faktengetreu und spannend erzählt der Autor die Geschichte der beiden Rivalen. In lebhaften Farben schildert er die Ereignisse um die unaufhaltsame Ausweitung des fränkischen Reiches, und die rücksichtslose, brutale Christianisierung und Unterwerfung der Germanenstämme.
Der im Mittelpunkt stehende sächsische Ritter Sigurd gerät schon zu Anfang des Krieges als Geisel in die Hände des fränkischen Königs, der ihn aber in die Obhut seines Beraters Johannes gibt. Bei Johannes von Worms, einem Benediktinermönch, der als Berater des Königs die Aufgabe hat, in den zahlreichen Klöstern des Reiches für Zucht und Ordnung zu sorgen, neue Klöster und Bistümer zu gründen und im Auftrage Karls Kirchen zu bauen, lernt der junge rebellische Sachsenritter Sigurd, der immer noch seine germanischen Götter verehrt, das Leben der Franken kennen und damit auch das Christentum. Und schließlich schlägt er sich auch noch auf die Seite eines jüdischen Goldhändlers und Münzmeisters von Mainz, der in Diensten des Königs steht, ein Doppelleben führt und dabei oft genug in große Schwierigkeiten gerät.
Reinhard Janssen gelingt hiermit eine faszinierende Wiederbelebung des riesigen Frankenreiches unter Karl dem Großen. Er schildert das Leben der Franken und Sachsen, berichtet von Ritterspielen und blutigen Schlachten, erzählt von einer zarten Liebe zu einem Judenmädchen bis zu mörderischen Intrigen und Komplotten innerhalb der Familien.