Simon Dach im Kontext preußischer Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit.
Klaus Garber, Hans-Günther Parplies
Im April des Jahres 2009 jährte sich der 350. Todestag Simon Dachs. Dieses Datum nahm eine kleine, international besetzte Forschergruppe zum Anlaß, des Dichters und seiner preußischen Heimat zu gedenken. Wie mit keinem anderen Dichter verbindet sich mit dem Namen Simon Dachs die Erinnerung an das alte untergegangene Königsberg im Herzen der ostpreußischen Landschaft. Gleich dem großen Landsmann Kant hat auch Dach seine Heimat nach absolviertem Studium nicht wieder verlassen. Für drei Jahrzehnte wurde er der poetische Chronist von Stadt und Land, griff er doch unermüdlich zur Feder, um bei Hochzeiten und Sterbefällen, bei akademischen Ehrungen und kurfürstlichen Besuchen mit einem Poem zur Stelle zu sein. Weit mehr als 1000 hat er verfaßt, und doch fand er für ein jedes einen eigenen Ton, dessen Wärme und Innigkeit sich über die Jahrhunderte hinweg mitteilt. In exakten Interpretationen und im Blick auf seine Freunde entsteht ein lebendiges Bild Königsberger Dichtens und Königsberger Kultur inmitten des Dreißigjährigen Krieges, der die Stadt einem Wunder gleich verschonte. Zugleich wird berichtet von jüngsten Forschungen zur Wiederentdeckung verschollen geglaubter Texte aus dem Königsberger Dichterkreis. Sie hatten auch in der berühmten Wallenrodtschen Bibliothek ihre Bleibe, von der mehr gerettet wurde als bislang bekannt.