Smaragdglanz Labsale alter Sprache
Jahreszeitenreigen im alten bayrischen Fraßhausen
Christine Meiering
Der Fraßhausener Bauernsohn Friedhelm, ein in sich gekehrter junger Mann, der sich tiefgreifenden Gedanken hingibt, weiß sich schöngeistigen Welten zugetan. So beschließt er eines Tages fortan nicht mehr der seinem Namen alle Ehre machende junge Bursche zu sein. Die Liebe zur Poesie findet er durch die Begegnung mit Gertraude, einer ´Waldfee`, der der Ruf einer Hexe vorauseilt. Ihre äußere, auf ihn erotisch wirkende Erscheinung, aber vor allem ihre poetische Geisteshaltung imponiert den jungen Mann so sehr, dass er in jeder neuen Jahreszeit, beginnend mit dem Herbst, sich seine Gedichte dort abholt, solange bis ein tragisches Schicksal dieses Weib zu Tode kommen lässt. Er setzt sich selbst noch, als er Verleumdungen und Ablehnungen erfährt, treulich für Gertraudes Belange ein. An seiner Seite kämpft seine Gefährtin Frieda, die er sich, durch die Verheißungen der ´Waldfee` genährt, immer ersehnt hat. Ein adäquates Geschick bringt beide Friedensleute zusammen. Selbst widrige Umstände (andere Gesellschaftsschicht!) halten dieser Liebe stand. Friedas Heimatgefühl für Fraßhausen, dereinst als Sommerfrische auserwählt, erhält neue Nahrung durch das Auffinden ihrer adeligen Wurzeln in diesem oberbayrischen Dorf.