So weit die Träume tragen

Beziehungen zwischen Menschen und die daraus erwachsenden Spannungen sind Thema dieser fünfzig Zeichnungen. Offen gelegt werden die Auswirkungen von Konflikten auf das Gefühlsleben. Es geht um Erwartungen, Wünsche und Sehnsüchte. Schmerz und Kummer über Verheißungen und Enttäuschungen, Kränkungen und Verletzungen durch Rivalität und Neid dominieren, sei es, dass sie im Verhältnis von Eltern und Kindern entstehen oder unter Geschwistern oder auch in den emotional besonders aufgeladenen Beziehungskonflikten zwischen Mann und Frau.
Ausgangspunkt ist die eigene Erfahrung von Beeinflussung durch unerfüllte Wünsche und Sehnsüchte jener Eltern-Generation, die stark von populären Filmen der 1930er bis 1950er Jahre geprägt wurde. Entstanden sind die Zeichnungen vor solchen, im Fernsehen gezeigten Filmen. Die Atmosphäre dieser Streifen dient dazu, das eigene emotionale Gedächtnis zu aktivieren und verschüttete Eindrücke von Verlassenheit und Trauer, mitunter auch von Freude, wieder herauf zu holen. Wie sich das Gefühlsleben in der menschlichen Figur und Physiognomie ausdrückt, suchen die zusammen gestellten fünfzig Zeichnungen festzuhalten. Nicht anatomische Korrektheit, sondern psychologische Stimmigkeit sind Ziel der zeichnerischen Arbeit. Entstanden sind so einzigartige virtuose Zeichnungen.