Soziale Arbeit in Haft

Jeanette Pohl versucht durch Einzelfallanalysen und ein Gruppeninterview zu klären „wie, wo und mit welchen Zielsetzungen derzeit Beratung in totalen Institutionen praktiziert wird und unter welchen institutionellen und strukturellen Bedingungen diese stattfindet“. Die Arbeit ist ein erster Meilenstein in der Forschung der (Aus-)wirkungen Sozialer Arbeit in geschlossenen Systemen. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass die Arbeit stark vom Professions- und Beratungsverständnis der professionellen Akteure abhängt – ein Plädoyer dafür, Soziale Arbeit im Institutionenzusammenhang stärker zu reflektieren, Beratungsgrundlagen, -standards zu schaffen und strukturelle wie persönlich-professionelle Verbesserungen zu erreichen. Die vorliegende Arbeit ergänzt hervorragend die als Band 22 in dieser Schriftenreihe erschienene Arbeit von Simone Eder: „Beratung, Betreuung und Behandlung Drogenabhängiger im Justizvollzug“. Sie beschäftigt sich umfangreich und detailliert gleichzeitig mit Macht- und Funktionalisierungsfragen bei gleichzeitiger Eruierung der Möglichkeiten Sozialer Arbeit in totalen Institutionen.