Soziale Ausgestaltung der Marktwirtschaft.
Die Vervollkommnung einer "Sozialen Marktwirtschaft" als Daueraufgabe der Ordnungs- und Sozialpolitik. Festschrift zum 65. Geburtstag für Prof. Dr. Heinz Lampert.
Gerhard Kleinhenz
Der 65. Geburtstag von Heinz Lampert und seine Emeritierung an der Universität Augsburg sind eine willkommene Gelegenheit, in einer Festschrift das bisherige Lebenswerk des Jubilars zu würdigen.
Im Rahmen der Sozialpolitikwissenschaft als »Kunstlehre« ist die Vervollkommnung einer wirklich Sozialen Marktwirtschaft für Heinz Lampert stets erkenntnisleitendes Interesse gewesen. Die Erfüllung dieser Daueraufgabe der Ordnungs- und Sozialpolitik lieferte zugleich den Antrieb für seine in ihrer Breite, Tiefe und Vielfalt beeindruckenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Seine Schrift »Die Wirtschafts- und Sozialordnung der Bundesrepublik Deutschland«, die in zahlreichen Übersetzungen vorliegt, ist zu einem anerkannten Standardwerk geworden.
Schüler, Weggefährten, Kolleginnen und Kollegen und Freunde haben durch ihre Beiträge die verschiedenen Bereiche der Ausgestaltung der Sozialen Marktwirtschaft aufgegriffen, die auch im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Publikationen, der Lehr- und Beratungstätigkeit von Heinz Lampert standen: Probleme der Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sowie die Familienpolitik. Neben den Grundfragen der Sozialpolitik und den Ordnungsproblemen sind die Beiträge dieser Festschrift insbesondere auf die Möglichkeit einer Familienorientierung der Sozialpolitik, die Neuordnung des Gesundheitswesens und die europäische Ebene der Sozialpolitik bezogen.
Der Versuch, das wissenschaftliche Wirken von Heinz Lampert zu würdigen, gibt jedoch auch Anlaß, über die Situation der Wissenschaft von der Sozialpolitik zu reflektieren, deren Entwicklung er in den letzten drei Jahrzehnten ganz entscheidend mitgeprägt hat. Angesichts der fortschreitenden arbeitsteiligen Spezialisierung, die mit dem Ausbau der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen erfolgte, blieben in der zweiten Nachkriegsgeneration der Hochschullehrer der »Sozialpolitik« nur ganz wenige wie Heinz Lampert auf allen Gebieten der