„Spanische Grippe“ und Homöopathie
Die Behandlung der Pandemie im internationalen Vergleich
Stefanie Jahn
Die „Spanische Grippe“ ist bis heute die verheerendste Pandemie in der Geschichte der Menschheit. Sie begann im Frühjahr 1918 und forderte mit geschätzten 27 bis 50 Millionen Todesopfern mehr Tote als der Erste Weltkrieg. Vor allem die zweite Grippewelle im Herbst/ Winter 1918 war gekennzeichnet durch foudroyant und tödlich verlaufende Pneumonien.
Da die Erregerfrage ungeklärt blieb – das Grippevirus wurde erst im Jahr 1933 entdeckt –, war die konventionelle Therapie symptomatisch und oft schädlich und nutzlos. Gleichwohl wandten einige reguläre Mediziner naturheilkundliche Verfahren an und rieten zur Vorsicht bei der Einnahme der üblichen Medikamente. In Ländern, in denen für den Großteil der Bevölkerung nur wenige Ärzte zur Verfügung standen, griff man auf traditionelle Mittel zurück.
Auch von Homöopathen wurden Patienten mit der „Spanischen Grippe“ behandelt. Unter Berufung auf zeitgenössische Angaben und Zahlen beanspruchen sie bis heute mehr Erfolge bei der Behandlung als die Schulmediziner.
Erstmals wurden nun sämtliche zur Verfügung stehende Primärquellen der homöopathischen Literatur aus mehreren Ländern ausgewertet und analysiert. Stefanie Jahn zeigt die vielschichtigen Kriterien für eine Bewertung der Therapie der „Spanischen Grippe“ durch Homöopathen und ihre Ergebnisse auf und schafft so ein neues Verständnis für den Beitrag der Homöopathie bei der Bekämpfung der weltgrößten Pandemie.