Spiritual Care im globalisierten Gesundheitswesen
Martina Holder-Franz, David Neuhold, Simon Peng-Keller
In den Fokus globaler Gesundheitspolitik trat die «spirituelle Dimension» der Gesundheitsversorgung 1983 während der 36. Weltgesundheitsversammlung der WHO. Eine Gruppe von Delegierten, die mehrheitlich aus muslimischen Ländern stammte, forderte, dass die spirituelle Dimension der Gesundheit künftig in der WHO-Politik berücksichtigt werden müsse. Ein Jahr später wurde eine Resolution verabschiedet, die die Bedeutung der «spirituellen Dimension» unterstrich. Was 1984 offiziell in die globale Gesundheitspolitik Eingang gefunden hat, wurde vorbereitet durch medizin- und gesundheitsreformerische Bestrebungen des 20. Jahrhunderts. Zu diesen gehört die von Cicely Saunders initiierte Hospizbewegung. Neben einer historischen Vergegenwärtigung der Genese spätmoderner Spiritual Care gibt der vorliegende Band einen Einblick in aktuelle Entwicklungen im Bereich der Traditionellen Medizin (Afrika und Amazonien), der islamischen Spiritual Care und der Spiritual Care in ostasiatischen Ländern.