Sprache und Wirklichkeit in China
Daniel Leese, Marc Nürnberger, Christian Soffel
Das Spannungsfeld zwischen der gelebten Wirklichkeit und ihrer Beschreibung mittels des gesprochenen oder geschriebenen Wortes zeigt sich in mannigfacher Form in allen Kulturen. Auch die chinesischen Denker beschäftigten sich schon seit frühester Zeit ganz bewusst mit dem Verhältnis zwischen der Realität und ihrer sprachlichen Repräsentation. In China besonders einflussreich sind in diesem Zusammenhang die These der „Richtigstellung der Bezeichnungen“ von Konfuzius und die Diskussion über die Signifikanz der „Namen“ zu Beginn des Buches Laozi.
Der von Christian Soffel, Daniel Leese und Marc Nürnberger herausgegebene Band geht in rund 20 Beiträgen aus unterschiedlichen Bereichen der Chinawissenschaften dem Zusammenhang von Sprache und Realität nach. Dabei wird das Thema nicht nur aus philosophischer Perspektive behandelt, sondern es werden ebenso historische, literatur-, sozial- und kulturwissenschaftliche Aspekte aufgegriffen, die bis in die heutige Zeit hinein wirksam sind. In ihrer Zusammenschau liefern die Beiträge ein facettenreiches Bild des Verhältnisses von Sprache und Wirklichkeit in China in Geschichte und Gegenwart und geben den Anstoß zu vielfältigen weitere Analysen.