Sprachen der Liebe in Literatur, Film und Musik
Von Platons »Symposion« bis zu zeitgenössischen TV-Serien
Christof Hamann, Filippo Smerilli
Die Liebe verzaubert und berückt, betrübt und verführt, verletzt und beglückt … Passend zu diesen Ambivalenzen wurde sie auch in der Kulturgeschichte immer wieder anders bestimmt: Für den einen bedeutet sie eine Grausamkeit der Natur und den „Todhass der Geschlechter“ (Friedrich Nietzsche). Ein anderer fasst sie ganz im Gegenteil als eine positive Utopie auf, einen Zustand des Menschen, in dem wir die „Sinnlichkeit“ und „Zärtlichkeit der Welt“ wahrnehmen können (Robert Musil). Und heute wird sie von manchem als ein zu „sozialen Teilungen und kulturellen Widersprüche[n] des Kapitalismus“ analoges Phänomen betrachtet (Eva Illouz). In unzähligen weiteren Farben wurde die Liebe gezeichnet, in zahllosen anderen Nuancen dargestellt und besungen: in der Philosophie wie im Film, in der Musik wie in der Literatur von der Antike bis heute. Die musik-, film-, kultur- und literaturwissenschaftlichen Beiträge des vorliegenden Sammelbands untersuchen eine repräsentative Auswahl dieser vielfältigen ‚Lieben‘. Sie gehen insbesondere sowohl den spezifischen medialen Darstellungsformen als auch den sich historisch und kulturell wandelnden Bedeutungen dieses für Menschen grundlegenden Gefühls nach.