Sprachhistorisches Arbeitsbuch zur deutschen Gegenwartssprache
Rolf Bergmann, Anette Kremer, Stefanie Stricker, Claudia Wich-Reif
Gegenstand dieses Arbeitsbuchs sind solche Phänomene der Gegenwartssprache, die auf den ersten Blick Unregelmäßigkeiten und Störungen des Systems zu sein scheinen, sich aber aus Lautgesetzen und Sprachwandelphänomenen historisch erklären lassen. Behandelt werden etwa das Nebeneinander von verschiedenen Schreibungen für den gleichen Laut (‚heute‘/‚Häute‘), die Groß- und Kleinschreibung von Personalpronomen (im Anredezusammenhang), das Nebeneinander von verschiedenen Pluralformen (‚Länder‘/‚Lande‘), Unregelmäßigkeiten in der Kasusflexion und Verbflexion, die Rolle des Umlauts in der Morphologie, das Nebeneinander von Wechselflexion und Parallelflexion beim Adjektiv, syntaktische Konkurrenzen wie zwischen gedenken mit Genitiv, mit Dativ oder mit der Präposition an, verdunkelte Wortbildungstypen wie in ‚Fahrt‘ und ‚Gift‘, Lehnwortbildungen in der Konkurrenz zu heimischen Wortbildungen (‚Geiger‘/‚Violinist‘), Fremdheitsmerkmale in Phonologie, Graphematik und Morphologie und vieles mehr.
Das Buch wendet sich an fortgeschrittene Germanistikstudenten, insbesondere an Studierende in der Examensvorbereitung. Zu jedem Kapitel des Arbeitsbuches werden entsprechende Aufgaben vorgestellt und bearbeitet.
Für die Neuauflage wurde am Konzept des Buches nichts geändert. Auf vielfachen Wunsch wurden neue Kapitel zur Zweiten Lautverschiebung, zur Syntax und zur Wortbildung hinzugefügt. Darüber hinaus konnten in den bisherigen Kapiteln zahlreiche Korrekturen und Verbesserungen vorgenommen werden.