Spruchmotetten
für gemischten Chor a capella
Hans Peter Türl
Hans Peter Türk, 1940 geboren, ist Komponist und Musikwissenschaftler in Rumänien. Er studierte Komposition bei Sigismund Toduţă, wurde bald dessen Assistent und lehrt heute an der Musikhochschule „Gheorghe Dima“ in Cluj/Klausenburg als ordentlicher Professor Tonsatz. 1979 promovierte er mit einer Arbeit über Mozarts Harmonik. Seit 1970 ist er Mitglied des Rumänischen Komponistenverbandes und erhielt 1979 den Enescu-Kompositionspreis der Rumänischen Akademie. 1995 erhielt er die Ehrengabe des Johann Wenzel Stamitz-Preises, der von der Kunstgilde Esslingen vergeben wird. Sein Œuvre umfaßt Werke für Orchester, zwei Kantaten, die Musik zum Film „Der Glockenkäufer“, Chöre nach deutschen und rumänischen Versen und viel Orgel- und Kammermusik in verschiedenen Besetzungen. Als Musikwissenschaftler schrieb er Monographien über Paul Richter und Gabriel Reilich, Studien über Bach, Mozart und Bartók, sowie eine dreibändige Harmonielehre für den Unterricht an Musikhochschulen.
Die vorliegenden Spruchmotetten sind Auftragswerke, die für einen bestimmten kirchenmusikalischen Anlaß geschrieben wurden. Eröffnet wurde die Reihe durch die Spruchmotette „Jesus Christus gestern und heute“, welche im Sylvestergottesdienst des Jahres 1985 in der Hermannstädter Stadtpfarrkirche zum erstenmal erklang. Das positive Echo dieses ersten Versuches, Musik für die kirchenmusikalische Praxis bei Hans Peter Türk zu bestellen, hatte eine Reihe weiterer Aufträge zur Folge. So entstanden Spruchmotetten für immer neue Sonn- und Festtage des Kirchenjahres. Die Auswahl der Texte für die betreffenden Tage des Kirchenjahres hat der Komponist aufgrund des Losungsbüchleins der Herrenhuter Brüdergemeinde selber getroffen. Die Spruchmotetten sind so angelegt, daß sie für einen durchschnittlichen Laienchor gut erreichbar sind. Die selbstauferlegte Beschränkung der Mittel läßt diese Werke zu kleinen Vehikeln des Glaubens werden: das Wort wird Fleisch….. und wir hören seine Herrlichkeit“.
Hermannstadt, im Oktober 1995
Kurt Philippi