St. Peter und Paul in Villmergen
Ein Beitrag zum Kirchenbau des Historismus
Stephan Kölliker, Kurt Lussi, Benno Malfér
Als Historismus werden jene Stilarten des 19. Jahrhunderts bezeichnet, die vergangene Ausdrucksformen aufgreifen und zum Teil auch neu interpretieren. Im Kirchenbau hielt der Historismus Einzug, als die Kirche nach der Entmachtung und den Enteignungen des frühen 19. Jahrhunderts als Bewahrerin ewig gültiger Werte wieder an Bedeutung gewann. Nach aussen zeigte sich das neue religiöse Bewusstsein in Stilformen, die an mittelalterlichen und byzantinischen Vorbildern anknüpften. Ein besonders schönes Beispiel dafür ist die 1863 bis 1866 im Stil der Gotik errichtete Pfarrkirche St. Peter und Paul in Villmergen.
In diesem Heft kommen vor allem auch die politischen und religiösen Grundlagen zur Sprache, die zum Bau der Kirche geführt haben. Breiten Raum widmet der Autor zudem den im Zuge der katholischen Rückbesinnung neu aufgekommenen Andachtsformen. Auf diese Weise öffnet die durchgehend farbig bebilderte Schrift einen umfassenden Zugang zur einst lebendigen Kultur des Glaubens und der Frömmigkeit in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.