Staat, Recht und Verfassung im Denken von Walter Eucken
Zu den staats- und rechtstheoretischen Grundlagen einer wirtschaftsordnungspolitischen Konzeption
Thomas Fischer
Die Soziale Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland ist entscheidend durch die sogenannte «Freiburger Schule» initiiert und geprägt, deren geistiger Mentor und Wegbereiter unbestritten Walter Eucken war. Der Erfolg seiner wirtschaftsordnungspolitischen Konzeption ließ das Interesse an deren staats- und rechtstheoretischen Grundlagen und in diesem Zusammenhang insbesondere die Frage nach Umfang und Intensität staatlicher Mitwirkung bei der Realisierung verkehrswirtschaftlicher Prinzipien in den Hintergrund treten. Eine nach und nach aufkeimende Diskussion blieb rudimentär. Die von Walter Eucken selbst geforderte Interdependenz der Ordnungen von Wirtschaft und Staat wurde nur in singulären Aspekten thematisiert. Die vorliegende Arbeit will diese Ansätze erweitern und in einer interdisziplinären Analyse die Bedeutung von Staat, Recht und Verfassung als integrale Bestandteile der epistemologisch und ökonomisch fundierten Gesamtkonzeption Walter Euckens nachweisen.