Stadtpalais und Belvedere des Prinzen Eugen
Entstehung, Gestalt, Funktion und Bedeutung
Ulrike Seeger
Die beiden Wiener Bauten des Prinzen Eugen von Savoyen, das Stadtpalais in der Himmelpfortgasse und die Vorstadtanlage Belvedere, wurden bislang, ungeachtet des gemeinsamen Auftraggebers, nicht als Einheit behandelt, stammen sie doch von zwei verschiedenen prominenten Barock-Architekten, Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt. Ausgangspunkt der gemeinsamen Betrachtung im vorliegenden Werk ist die Frage nach der von Prinz Eugen intendierten Selbstdarstellung. Dazu hat die Autorin anhand der gut erhaltenen Anlagen selbst und von Stichen Salomon Kleiners, die die Innenausstattung dokumentieren, die Raumfolgen, die Ausstattung der Räume und den konzeptionellen Zusammenhang von Wohngebäuden und Garten gleichberechtigt mit der Architektur untersucht und so die Bau- und Ausstattungsgeschichte der beiden Anlagen erhellt. Daraus ergibt sich u. a., dass sich Prinz Eugen zwar den Wiener Gegebenheiten und Traditionen einordnete, dabei aber nicht auf die ihm aus seiner Pariser Jugendzeit vertrauten französischen Wohn- und Ausstattungserrungenschaften verzichtete.