Stephan Huber – In-situ-Projekte II
Katastrophen und Rettung
Stephan Berg
Stephan Huber verhilft in seinen „In-situ“-Arbeiten den von ihm bearbeiteten öffentlichen Räumen zu einer neuen Prägung. Durch die skulpturalen Eingriffe des Münchner Bildhauers, Teilnehmer der documenta 8 (1987), entsteht eine unverwechselbare Identität, die diesen oft auswechselbaren Orten ein markantes Gesicht und eine eigene Geschichte gibt. Zumeist sind es narrative Setzungen, deren Bildsprache eine poetische Hintergründigkeit, aber auch eine klare Zeichenhaftigkeit in sich trägt. Es sind künstlerische Eingriffe, die den Genius loci nobilitieren.
Dieses Buch bildet einen repräsentativen Querschnitt durch Hubers „In-situ“-Projekte; dazu zählen beispielsweise das monumentale Mosaik „Das XX. Jahrhundert“ im Maintower, Franfurt am Main, die modellierten Lichtskulpturen „Zwei Pferde“ in Münster, der Entwurf „Nächtliches Theater“ für die Lindenhalle in Berlin, die regnende Wolke „Cumulus cambodunum“ in Kempten und die performativen Aktionen „Arbeiten im Reichtum 2“ in Bremen. Thematisiert werden auch einige Museumsausstellungen, darunter „7,5 Zi.-Whg. f. Künstler, 49 J.“ (Leipzig, Hannover und München), die speziell für diese Museenkontexte entwickelt wurden.
Nicht zuletzt behandelt die Publikation Hubers künstlerisch-kuratorische Arbeit, zum Beispiel für den Petuelpark in München als beispielgebendes Gartenprojekt, für das er zehn internationale Künstler gewinnen konnte.
Stephan Huber wurde 1952 in Lindenberg im Allgäu geboren. Er lebt und arbeitet in München und im Ostallgäu. Seit 1983 Ausstellungen in internationalen Museen, Teilnehmer an der documenta und der Biennale Venedig. Seit 2004 ist er Professor an der Kunstakademie München.