Stephan Roth 1492–1546
Stadtschreiber in Zwickau und Bildungsbürger der Reformationszeit. Biographie. Edition der Briefe seiner Freunde Franz Pehem, Altenburg, und Nicolaus Günther, Torgau
Regine Metzler
Die Reformationsgeschichtsschreibung kennt den humanistisch gebildeten Magister Stephan Roth wegen seiner Übersetzer- und Herausgebertätigkeit für Luther. Die hier edierten Briefe an ihn beleuchten außerdem Ausbildung, Berufstätigkeit und Privatleben des Bürgers, Schulaufsehers, Stadtschreibers und schließlich Ratsherrn in seiner Heimatstadt Zwickau. Zwei Schreiberkollegen im Staatsdienst, der Geleits- und spätere Amtsschreiber Franz Pehem in Altenburg sowie der kurfürstliche Kanzleischreiber Nicolaus Günther in Torgau, wandten sich fast zwei Jahrzehnte lang (1528–1546) mit beruflichen Anliegen an ihn, reflektierten Zeitereignisse, dokumentierten den Alltag und zeichneten so ein lebendiges Bild der Reformationszeit im Kurfürstentum Sachsen.
Die paläographische Edition der Texte ermöglicht eine germanistische Analyse auf allen Ebenen des Sprachsystems. Umfangreiche Register sowie kulturhistorische Kommentare erläutern die Inhalte und erschließen sie für die verschiedensten Forschungen zur Frühen Neuzeit.