Stiftskirche St. Cyriakus Gernrode
Janos Stekovics
„In dieser Kirche kann die Predigt zur Not wegfallen, weil die Steine predigen. Das Herz wird himmelan gerissen“, schrieb Wilhelm von Kügelgen 1861 und feierte die Wiederherstellung der unter dem Markgrafen Gero erbauten Stiftskirche zu Gernrode im Harz als „versteinerten Psalm“. Sie ist nicht nur ein absoluter Höhepunkt an der Straße der Romanik durch Sachsen-Anhalt, sondern darüber hinaus allein schon wegen des imposanten Zusammenklangs ihrer äußeren Bauelemente eines der bedeutendsten und am besten erhaltenen Zeugnisse ottonischer Architektur nördlich der Alpen. Auch in ihrem Innern ist die Stiftskirche Sankt Cyriakus ein Ensemble von eindrucksvoller Geschlossenheit. Der Rundgang führt vom romanischen Taufstein im Eingangsbereich durch das Langhaus und über seine Emporen durch Querschiff und Vierung zur Ostapsis, dann vorbei am Tumba-Grabmal Geros und der Kanzel in die Ostkrypta zum Heiligen Grab. Auch die Orgel, das Romanische Tympanon sowie die Aus- und Deckenmalerei sind sehenswert.