Stimmen – Körper – Medien
Gesang im 20. und 21. Jahrhundert
Nils Grosch, Thomas Seedorf
Um als Handbuch zum Gesang im 20. und 21. Jahrhundert ein möglichst weit gefasstes Verständnis der Thematik zu entwickeln, ist für den vorliegenden Band die Begriffstrias Stimmen – Körper– Medien ausschlaggebend; ohne sie ist das Phänomen Gesang heutzutage nicht mehr adäquat zu beschreiben. So gibt es die menschliche Stimme nicht im Singular, sie entfaltet sich in einer tendenziell unbegrenzten Fülle unterschiedlichster kultureller und individueller Erscheinungsweisen. Genauso ist Singen nicht zuletzt klingender Ausdruck der sich ständig wandelnden Beziehung des Menschen zu seinem Körper. Und mit der Erfindung der modernen Massenmedien wie der Schallplatte oder des Radios geht schließlich eine Veränderung des Singens einher, die bis in die Gegenwart anhält.
Das Buch nähert sich diesem faszinierenden Spektrum der Stimme und des Gesangs im 20. und 21. Jahrhundert aus vielfältigen Blickwinkeln: Auf Reflexionen zum Gesang zwischen Identität und kultureller Prägung folgen Betrachtungen zur Stimme im populären Musiktheater und auf der Opernbühne. Beleuchtet werden außerdem die vielfältigen Facetten des Gesangs in der populären Musik sowie die zeitlich parallelen Entwicklungen des Singens in der Neuen Musik und in der Historischen Aufführungspraxis seit den 1950er Jahren. Chorgesang und das Wienerlied werden als Beispiele für Singen als kulturelle Praxis vorgestellt. Breiten Raum nimmt zudem das Themenfeld »Pädagogik und Therapie« ein.